Programm SAC Sektion Zimmerberg

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2022-04-02 Piz Porchabella

GR Haute Route 3 Tg - Wetter bedingt gekürzt: 2 Tg Schneeschuhtour zur Keschhütte und auf den Piz Porchabella

Schneeschuhtour Piz Porchabella (3078 m)

Unsere ursprünglich geplante Tour auf der Haute Route Graubünden konnten wir leider aufgrund der Wetterbedingungen nicht durchführen. Die Tour sollte uns von Freitag, 01. April bis Sonntag, 03. April in Davos-Teufi beginnend zur Grialetschhütte und über das Scalettahorn weiter durch das Val Funtauns zur Kesch-Hütte führen. Von dort sollte es durch das Val Tuors nach Bergün gehen.

Armin studierte sodann die Bedingungen und Möglichkeiten einer Alternative und präsentierte uns eine Variante der ursprünglichen Tour mit dem Hinweis, dass uns sehr tiefe Temperaturen erwarten würden.

Am Samstag, 02. April 2022 starteten wir, jeweils mit einer Kleidungsschicht mehr im Rucksack, nach Bergün. Bereits ab Thusis durften wir auf der Albulalinie die imposante Landschaft Graubündens und die beeindruckenden Bauwerke dieser Eisenbahnstrecke, wie das Landwasserviadukt, bestaunen.

In Bergün am Bahnhof erwartete uns Schnee, was die Vorfreude weiter steigen lies.

Wir machten uns auf den Weg in das Val Tuors. Ziel des heutigen Tages war die Chamanna digl Kesch (Kesch-Hütte).

Nach einigen Metern auf der Fahrstrasse konnten wir bald unsere Schneeschuhe anziehen und den Neuschnee vom Vortag geniessen.

In Punts d'Alp legten wir im Windschatten eines Stalls unsere Mittagspause ein. Ab Chants ging es durch den tief verschneiten Wald mit stellenweise bis zu 30 cm Neuschnee. Ein Bergsportler mit Langlaufski und Fellen (wir hatten ihn auf seinem Rückweg im Tal unten getroffen) hatte bereits gespurt.  Anhaltender Schneefall begleitete uns bis hinauf zur Hütte. Die Sonne versuchte zwischenzeitlich durch die Wolkendecke durchzudrücken mit mässigem Erfolg.

Der Aufstieg zehrte an unser aller Kräfte. Für die einen war es die Bewährungsprobe nach überstandener Covid-Erkrankung (Ergebnis: definitiv kein Long-Covid), andere hatten mit Krämpfen zu kämpfen. Bei einer unserer Pausen erschienen plötzlich drei Skitourengeher auf der Abfahrt am oberen Ende des Hangs. Einer von ihnen bremste im Pflug und gestikulierte wild mit den Armen, während er mehrmals 'Sorry!' rief. Für uns zunächst völlig unverständlich was er uns damit vermitteln wollte, realisierten wir, dass er die unberührten Hänge um uns herum verschmähte und die Aufstiegsspur für seine Abfahrt bevorzugte. Während wir noch unsere Rucksäcke beiseite räumten, war er bereits in Schuss-Position und rauschte mit italienischen Fluchwörtern an uns vorbei. Seine zwei Begleiter kamen beschämt hintendrein. 

Der weitere Aufstieg bei teils eiskaltem Wind führte uns entlang der Stangenmarkierungen zur Hütte. Von der Bergwelt um uns herum war nichts zu sehen, was die Einschätzung der Position erschwerte. Auch die Beleuchtung beeinträchtigte das Vorankommen. Trotz Sonnenbrille waren wir quasi blind, es liess sich nicht erkennen, ob das Gelände ansteigt oder abfällt. Vorsichtig tasteten wir uns mit den Stöcken Schritt für Schritt voran, bis wir wieder Felsen als Referenzpunkte hatten.

Geschafft kamen wir an der Kesch-Hütte (2625 m) an. Das Kuchenbüfett lockte einen Teil der Gruppe und wir genossen Apfelwähe und Nusstorte. Den frühen Abend verbrachten wir mit der Planung für den nächsten Tag, obligatorischem Eintrag ins Hüttenbuch und angeregten Gesprächen.

Zum Znacht servierte das Hüttenteam ein feines Menü: Brokkolicremesuppe, Salat, Linseneintopf sowie Schoggicreme.

Den Abend liessen wir bei Punto, einem Gesellschaftsspiel ausklingen.

Am Sonntag waren wir die ersten beim Zmorge und wagten uns ebenfalls als erste aus der Hütte. Die Wolkendecke war während des Zmorge aufgerissen und schnell wurde der Piz Kesch von den Sonnenstrahlen erleuchtet. Unser Gipfelziel war jedoch der Piz Porchabella (3078 m). Die Temperaturen lagen deutlich im Minusbereich (ca. -16 °C). Der Bart der teilnehmenden Männer verwandelte sich in eine weisse Pracht.

Über die Fuorcla Viluoch (2935 m) gelangten wir schliesslich zum Skidepot. Nach kurzer Besprechung wurde dieses einstimmig zum heutigen Gipfel erklärt, der Aufstieg zum eigentlichen Gipfel lockte uns bei den vorliegenden Bedingungen nicht.

Trotz des eiskalten Windes dort oben machten wir eine kurze Pause für ein, zwei Fotos   und genossen den Blick in die Ferne. Es herrschte klare und weite Sicht.

Eindrücklich war es auch, uns über den Wolken zu wissen. Beim Abstieg durchbrachen wir Schritt für Schritt die Wolkendecke. Zurück an der Hütte konnten wir kaum glauben, was wir die Stunden zuvor erlebt hatten.

Nach einer Pause in der Hütte, bei der wir noch einmal das Kuchenbüfett genossen, machten wir uns auf den Weg ins Tal. Die Wolkendecke riss z.T. auf und wir sahen, wie die Landschaft aussieht (was uns am Samstag nicht möglich war). Wir konnten die Umgebung geniessen, während wir tags zuvor uns darauf konzentrierten den Weg zu finden.

An unserem Ausgangspunkt in Bergün angekommen, überbrückten wir die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt im historisch stimmig eingerichteten Bahnmuseum Albula bei einem Getränk.

Die einen Teilnehmden hatten bereits auf der Anreise verkündet, sich auf den Schlaf bei der Heimfahrt zu freuen. Doch daraus wurde nichts: Das Kinderabteil des Zuges lud uns dazu ein, unseren Spieltrieb auszuleben und so wurde bis sich unsere Wege trennten weitere Punto-Duelle ausgetragen.

Herzlichen Dank an Armin, Du zauberst immer tolle Alternativtouren herbei. Es war für alle eine Freude in der bisher eher mauen Wintersaison noch einmal Schnee satt in geselliger Runde zu erleben.

Tourenleiter: Armin
Teilnehmende: Gaby, Lisa und Sebastian

Bericht: Sebastian
Fotos: Alle Teilnehmenden



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