Am Samstag dem 1. November 2014 standen wir zu viert vorm Höhleneingang des Nidlenloch. Kurz zuvor hatten wir uns im Umkleideraum des Restaurant Sennhaus Weissenstein höhlengerecht angezogen. Der Herbst zeigte sich an diesem ersten November nochmals von seiner schönsten Seite. Nebelmeer im Mittelland und Fernsicht zu den bereits in weiss gekleideten Berner Alpen. So brauchte es schon ein wenig Überwindung dem schönen Wetter den Rücken zu kehren und in die Höhle einzusteigen. Sich an Eisenketten klammernd gelangt man die ersten dreissig Meter den etwas nassen und rutschigen Höhlengang hinunter. Nach fünfzig Metern darf man schon ein erstes Mal staunen. Der "Dom", ein etwa 10 Meter hoher Schacht, trohnt über unseren Köpfen. Nach einer Verengung gelangen wir in die "Regenhalle". Hier haften viele kleine Wassertropfen an der Decke und den Wänden. Angeleuchtet von unseren Stirnlampen erscheinen die Tropfen mir wie Kristalle zu funkeln. Es geht weiter hinab ins Berginnere. In der "Fledermaushalle" sind leider keine Fledermäuse zu sehen. Als nächstes wartet auf uns der "Jungfernschlumpf". Schaut man auf das vor einem liegende Loch am Boden wir einem sofort klar, das es nur liegend und ohne Rucksack geht. Ich bin schon froh muss ich nicht als erster gehen. Danke an dieser Stelle an Daniel Binder, der die Tour organisierte, führte und sich als erster durch das Loch quetschte. Einer nach dem anderen legt sich auf den Boden und robbt durch das Loch etwa 5 Meter lange Loch. Am Ende angekommen wartet bereits Dani mit dem Fotoapparat um ein paar Impressionen einzufangen. Wir sind bisher gute 50 Höhenmeter hinabgestiegen und wie Dani uns sagt, beginnt das Abenteuer erst richtig. Wir steigen über einen Schacht hinweg und müssen dann ein erstes mal klettern, jedoch hinab als wie gewohnt hinauf. Die Passage trägt den Namen "Sauschwänzli" aufgrund eines am Ende der Kletterpartie in den Fels geschlagenen, rostigen Eisenhaken in der Form eines Kringelschwänzchen. Wir steigen weiter die Höhle hinab bis zum Labyrinth. Hier verzweigt sich der Hauptgang in weiter Gänge die anschliessend wieder in Hallen münden. Wir wählen einen etwas einfacheren Weg und lassen das Labyrinth vorerst hinter uns. An der "Rinne" angekommen steigen wir über eine Drahtseilleiter weiter hinab. Nach wenigen Metern weiteren Laufens kommt der "Teufelsschacht" und der "Forsterschacht". Beide überwinden wir über zwei Leitern. Nun stehen wir am Ziel unseres Ausflugs. In der Forsterhalle. 120 Höhenmeter sind wir nun heruntergestiegen und es ginge noch weiter. Wir nehmen eine kleine Stärkung zu uns und machen einen Eintrag ins Höhlenbuch. Auf dem Rückweg versuchen wir uns dann noch als "Höhlenforscher" und quetschen uns im Labyrinth durch Seitengänge. Das aufregendste Erlebnis war ein wunderschöner Sintergang in dem wir rumstiegen und uns durchquetschen. Je näher wir dem Höhlenausgang kamen umso müder wurde ich. Den Rückweg hinauf zum Ausgang sollte man auf keinen Fall unterschätzen. Am Höhlenausgang angekommen wurden wir von warmen Sonnenstrahlen empfangen. Mit einem Gruppenföteli vor dem Höhleneingang und einem gemütlichen Mittagessen im Restaurant liessen wir die Höhlentour ausklingen. Es war ein einzigartiges Erlebnis! Auf Wiedersehen Nidlenloch!
Marco Larcher
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