Schneeschuhtage ab Chamanna Tuoi 22. – 24. April 2022
Tourenbericht
Der Wetterbericht zeigte uns Wolken und Schneefall, einfach nicht das gewünscht Sonnen-Frühlingswetter. Trotzdem haben wir uns am Freitag, 22. April auf den Weg gemacht. Optimistisch bleiben ist das Wichtigste. Mit dem Zug ging es bis nach Guarda und von dort zu Fuss, an den ersten Krokussen vorbei, in Richtung Chamanna Tuoi (2250m). Die Schneeschuhe mussten wir erst auf ca. 2100m montieren, da waren wir doch echt froh Schneeschuhläufer und nicht Skitüreler zu sein😉. Die Schneeschmelze war in vollem Gange und wir fühlen uns eher wir in Grönland als in der Schweiz.
Am Abend in der Hütte diskutieren wir die möglichen Gipfel für den Samstag. Dreiländerspitz, Hintere Jamsspitze oder Vordere Jamsspitze? Wir entschieden uns die letzten zwei als erstes in Angriff zu nehmen und bei guten Verhältnissen zudem den Dreiländerspitz anzuhängen. Beim anschliessenden Spieleabend fanden wir heraus, dass Armin nicht auf «Scrabble» steht, niemand so schnell denkt wie Sebastian beim Konzentrationsspiel «Double» und Lisa die Glocke von «Halli Galli» am meisten trifft.
Am frühen Samstagmorgen ging es los. Erstes Ziel war die Hintere Jamspitze (3156 m). Ab ca. 2800 m steckten wir im Nebel. Trotz schlechter Sicht fanden wir den Aufstieg relativ gut und erreichten, mit Schneeschuhen an den Füssen, die Hintere Jamspitze. Nach einem kurzen Abstieg machten wir uns auf in Richtung Vordere Jamspitze (3176 m). Wir suchen den richtigen Aufstieg, was gar nicht so einfach war ohne Sicht. Als sich der Nebel kurz lichtete, sahen wir für einen kurzen Moment das Gipfelkreuz und die Aufstiegsroute. Was für ein Glück! Steigeisen wurden montiert und wir stiegen ein steiles Couloir zum Gipfel hoch. Puh, geschafft, auch diesen Gipfel können wir für die 100 Gipfel Challange vom SAC Zimmerberg einreichen (#Gipfelgeil). Wir entschieden uns aufgrund der schlechten Sicht den Dreiländerspitz wegzulassen und stiegen die Austiegsroute wieder zurück bis zur Tuoihütte. Das wir uns in der Grenzregion bewegten, merkten wir auch an unseren Tischnachbarn am Abend, Österreicher, am Abend zuvor, Deutsche. Wir diskutierten, dass wir uns bei der Tourenplanung meist von der Grenze beirren lassen und automatisch wieder in der Schweiz absteigen. «Chli Bünzlig unsere Planung», dachte ich für mich.
Am Sonntagmorgen stand Armin extra etwas früher auf, um den Wind und den Neuschnee zu inspizieren. Alles besser als gedacht, also machten wir uns am Sonntag nochmals auf, dieses Mal zum Piz de las Cavigliadas (2983 m). Mit den 10 cm Neuschnee war die Bergwelt wieder verzuckert und wir wanderten zuerst durch die weisse Landschaft um den Gipfel. Das Wetter war besser als angenommen und wir kamen zügig zum Schneeschuhdepot auf dem Pass. Von dort ging es mit den Steigeisen 1 ¼ Stunden über den Grat bis zum Gipfel. Ein spannender und abwechslungsreicher Aufstieg mit Kraxelstellen meisterten wir gut (und im Nachhinein mit Stolz). Zurück beim Pass stiegen wir direkt in Richtung Guarda ab. Am Schluss ein Endspurt zum Postauto, um dann zu merken, dass dieses genau zu dieser Stunde nicht fährt. Als wir im Schäläursli-Museum bei Kaffee und Nusstorte sassen, war das aber eigentlich gerade recht. Ein toller Abschluss von der Schneeschuh-Saison. Mit der RHB, die gefühlt vom Handy von Armin angetrieben wurde (klaute Strom anstelle aufzuladen) ging es zurück an den Zürichsee. Danke Armin für die super Organisation, wir sind immer wieder sehr gerne mit dir unterwegs.
Tourenleitung: Armin
Text: Lisa
Teilnehmer: Armin, Sebastian und Lisa
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