Barrhörner – Tourenleiterin Claudia Iten
Quer durch die Schweiz und einmal die Jahreszeiten an den Barrhörnern – interessiert? Dann erzähle ich mehr….
Der Entscheid, die Tour durchzuführen ist Claudia wohl nicht so leichtgefallen, denn der Wetterbericht versprach für die nächsten 3 Tage zwar immer etwas besseres Wetter, doch wie würden wohl die Verhältnisse auf 3610m sein? Das war unter anderem auch ein Thema, über das wir uns im Zug von Zürich bis nach St. Niklaus unterhielten. Wir, das sind Claudia, Thomas, Lukas, Fred und ich als Gast im SAC Zimmerberg.
Nachdem es vor dem Lötschberg alles andere als nach Wanderwetter aussah, waren wir schon mal erleichtert, dass es im Wallis nicht regnete. Erstmal Kaffee trinken in St. Niklaus, wie es sich für eine SAC Tour doch gehört, oder? So gegen 9.45 Uhr ging es los in Richtung Topalihütte. Vom Hüttenzugang über die Wasulicke riet die Hüttenwartin noch per SMS Claudia ab. Der Zustieg erfolgte somit über Medji direkt. Ein sehr abwechslungsreicher und schöner Weg mit stetiger Steigung. Unterwegs begrüsste uns eine ganze Herde Schwarzhalsziegen. Gleich nach der Mittagsrast begann es leicht zu regnen der dann kurz vor Eintreffen in der Hütte in Schnee überging.
Die Topalihütte liegt phantastisch, die Aussicht konnten wir nur erahnen. Die Herzlichkeit der drei Damen, das gute Essen und der leckere Dessert liessen das schlechte Wetter vergessen. Von unserer spielbegeisterten Tourenleiterin Claudia lernte ich das eine oder andere Spiel, das die Zeit bis zur Bettruhe im Nu vergessen liess.
Wow – ich kam fast nicht mehr aus dem Staunen raus, als ich die Aussicht beim Frühstück sah. Ein Morgenerwachen mit den 4000ern gegenüber und unter uns ein Nebelmeer. Wer hätte das gedacht, was für ein Wetterglück!
Um 06.45 Uhr ging es mit Handschuhen und Mütze los. Zuerst auf dem leicht feuchten, dann leicht eisigen Weg mit Steinen, bis wir in den Schnee kamen. Das Brunegghorn zeigte sich im schönsten Licht, einfach traumhaft. Der Einstieg zu den Leitern verlief besser als geplant. Die Kletterei machte richtig Spass und schwups waren wir oben, wo es hiess zu entscheiden, ob ein Aufstieg zum Barrhorn möglich wird. Die Schneespuren luden uns richtig ein weiterzulaufen. Überraschend gut und problemlos verlief der Aufstieg im 15 cm hohem Neuschnee. Ein Foto da und nochmals eines, die Aussicht war überwältigend. Die Sonne wärmte uns beim Mittagessen auf. Richtig viel Zeit durften wir uns nehmen um den Gipfel des höchstgelegenen Bergwanderbergs zu geniessen. Sogar an einen leckeren Gipfelschnaps hatte Claudia gedacht – Prost und Gratulation! Wer hätte sich das gestern träumen lassen?
An dieser Stelle muss auch gesagt werden, dass zwischen dem jüngsten und dem ältesten Teilnehmer rund 32 Jahre lagen. Obwohl der Jüngste mit seinen 48 Jahren auch knapp u50 ist. Also rechne selber… super Fred für deine Leistung und deinem Humor auf dieser Tour!
Eine kleine Rutschpartie und schon waren wir gegen 14.30 Uhr in der Turtmannhütte. Nun ja, der Aufenthalt war mittelmässig. Zusammenfassend die Spaghetti zu weichgekocht und der kalte angerührte Eistee als Marschtee war alles andere als lecker. Wir SAC Zimmerbergler und ich als Gast waren zu beschäftigt mit jassen, als dass es uns störte.
Abmarsch um die gleiche Zeit, diesmal im Nebel. Er bergleitete uns auf dem Panorama-Weg Turtmanntal in Richtung Augstbordpass. Man könnte fast meinen, dass sich die Berge nach der gestrigen Kulisse nicht mehr getraut haben sich zu zeigen. Je näher wir ins Mattertal kamen, desto schöner und wärmer wurde es.
Bei der Seilbahn in Jungu strahlte uns ein Jäger an - vor unseren Füssen lag ein frisch geschossener Steinbock. Vor lauter Aufregung vergass er dann sogar sein Gewehr an der Station. Lukas liess es sich nicht nehmen, sich gleich als Jäger in Pose zu werfen. Selbstverständlich überbrachte er das Geschütz dem Jäger in Tal.
Es war in jeder Hinsicht eine ganz tolle und wunderschöne Tour. Danke Claudia für die Organisation und deine aufgestellte Art. Auch den andern SAC Zimmerberglern danke ich für die aufgeschlossenen, direkten und lustigen Gespräche, den Humor, die Spielfertigkeit und die Geduld mit mir als Gast.
S isch eifach schön gsii!
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